Die zweite Etappe vom Schüsselberg zur Goldhöhenbaude
beginnt mit der Suche nach dem richtigen Wegweiser. Davon hat es reichlich und alle sind, wer hätte es gedacht, auf Tschechisch. Ein gelb markierter Weg soll es sein, wohingegen ich bei der zweiten Liftanlage lediglich auf einen roten Wanderweg Richtung deutsch: Elbbaude oder auch Elbebaude
und deutsch: Elbquelle
stoße. Somit fallen zwei Wegpunkte untern Tisch, nämlich die deutsch: Saupfützen
und der Panoramablick des deutsch: Schmidt-Blick
.
Es geht über Wald-, Schotter- und Bohlenwege mal rauf mal runter. Obwohl hier das Radfahren verboten ist, kommen mir gleich drei Radler entgegen. Der Erste grüßt freundlich und strampelt weiter. Der Zweite tritt ebenfalls in die Pedale. Dabei starrt er mich finster an, weil der Holzweg nicht breit genug für zwei ist. Erst der Dritte schiebt sein Rad, macht allerdings auch keinen Platz und ich stolpere ins Unterholz.
Es folgt eine Gabelung, an der der unauffindbare gelbe Weg mit meinem zusammenläuft. Kurz darauf stehe ich auf einer Asphaltstraße. Die hätte ich so in einem Nationalpark nicht erwartet. Und es kommt noch besser: Wo eine Ursprünglich Schutzhütte für Viehhirten in den Bergen.
Heute Gastronomie- und Hotelleriebetriebe.
steht, verläuft auch eine mehr oder weniger brauchbare Straße, die nur mit Sondergenehmigung befahren werden darf. Und Bauden gibt es im Riesengebirge in Hülle und Fülle. Dabei handelt es sich nicht um idyllische kleine Almhütten mit einer Handvoll Schlafplätzen, sondern vielmehr um große Hotels. Einerseits müssen die Bergbauden beliefert und die Ausflügler mittels Linienbus herangekarrt werden. Andererseits vergällt mir die ständige Habtachtstellung vor rasenden Radler und preschenden PKW den Ausflug.
Das Stück die Landstraße 286 bergauf zieht sich wie Kaugummi. Immerhin hat Oscar endlich ein Rinnsal gefunden, dessen Pegel ausreicht, um seinen Bauch zu kühlen und den Durst zu löschen. Während ich versuche, mich mit dem Talblick abzulenken, erreichen wir die benannt nach Václav Vrbata
deutsch: Goldhöhenbaude
auf 1.397 m Höhe. Ungefähr die Hälfte der Strecke ist geschafft und meine Begeisterung hält sich in Grenzen.