Die vierte Etappe von der Elbbaude zur Elbquelle
ist der letzte Kilometer des Hinwegs. Auf dem grünen Wanderpfad geht es ein letztes Mal sanft bergauf, bis auf 1.382 m die Elbquelle
vor mir liegt. Ich las im Vorfeld, dass die Elbquelle nur Symbolcharakter besitzt. Das eigentliche Quellgebiet liegt in einer entfernten Hochmoorwiese und ist aufgrund des Naturschutzes nicht zugänglich. Doch ehrlich gesagt, stünde ich lieber an der Wiese und sähe nichts, als das. In meiner Fantasie könnte dann immer noch das austretende Grundwasser zu dem großen Strom Elbe anwachsen. Ein Ring aus Betonelementen mit zwei Zuläufen steht stellvertretend für die Quelle. Eine Wand mit den Wappen der 28 wichtigsten Elbe-Städte, zwei Gedenksteine, eine Holzfigur sowie Sitzbänke. Das wirkt auf mich wie gewollt und nicht gekonnt. Dazu ist gerade weder Regenzeit noch Schneeschmelze. Umso weniger kann ich mir vorstellen, dass der Wasserlauf im Verlauf des nächsten Kilometers bis zum Elbfall zu einem Gebirgsbach anschwillt. Die Mühe mache ich mir kein zweites Mal.
Der Rückweg von der Elbquelle nach Spindlermühle
erfolgt auf dem gelben Trail. Er ist laut Google Maps nur 5,9 km lang und dauert 1:15 h.
An der Weggabelung deutsch: Zu den vier Herren
mit der markanten Schutzhütte, halte ich mich links. Die einzigen Highlights bis zur Vrbatova Bouda sind einsetzender Regen, der mein treuer nachmittäglicher Begleiter wird, sowie weitere militärische Unterstände. Der Rest des Weges ist mir nur allzu gut vertraut.
Wieder an der Seilbahn angekommen, lege ich die erste längere Pause ein. Zeit, die osteuropäische Antwort auf amerikanische koffeinhaltige Limonaden zu probieren: Kofola schmeckt zuerst ungewohnt und erst auf den zweiten Schluck durchaus lecker. Der Grund sind die natürlichen Inhaltsstoffe, die die Brause nicht so künstlich und süß schmecken lassen.
In einem der bergauf fahrenden Sessel sitzt ein Mann mit einem Jack Russel Terrier auf seinem Schoß. Das Tier trägt weder Geschirr noch Leine und wird auch nicht festgehalten. Mutig. Oscar kommt wieder in den Rucksack, ehe ich mich diesmal mittig in den Sessellift setze. Während der Talfahrt geht ein Ruck durch die Seilbahn. Der Sitz sackt ab und mein Herz rutscht synchron dazu in die Hose, denn ich kann mich nicht vernünftig festhalten. Irgendwas ist immer.