Mallorca

Mallorca: Anreise TXL – PMI

mit airberlin
war die Wahl zwischen Pest und Cholera. Mit dieser Fluggesellschaft verbinde ich keine nennenswerten angenehmen Erinnerungen, seit ich vor einigen Jahren fünfzehn Anrufe bei der Hotline tätigen musste, um meinen Hund anzumelden. Weitere Telefonate folgten, weil er mir doppelt berechnet wurde. Dazu kommt noch mein persönlicher Eindruck, dass diese Airline kein glückliches Händchen bei der Auswahl ihrer Flugbegleiter hat.
Diesmal hatte ich die Wahl zwischen 2:35 h Direktflug mit airberlin oder guten Service, verbunden mit Umsteigen, mit einer anderen Linie. Preislich macht es keinen wesentlichen Unterschied. Erstaunlich, dass IBERIA keine Direktverbindung anbietet, dafür aber die Billigflieger, die wiederum keine Tiere mitnehmen. Da ich bei der Buchung auf der airberlin-Website den Hund gleich anmelden konnte, und sich die Kosten „nur“ € 50,- über dem Air France Tarif für Tiere bewegen, war die Entscheidung eine leichte. Am

Flughafen
wird mein gut gelauntes „Guten Morgen“ vom Mitarbeiter am Schalter mit einem forschen „Hi“ kommentiert. Geht gar nicht! Wenn ich mir die Mühe mache, ganze Sätze zu sprechen, dann  erwarte ich das auch von meinem Gegenüber. Sein „Fliegt der Hund mit?“ wäre schon Anlass genug, ihn über den Schalter zu ziehen, oder glaubt er allen Ernstes, dass ich diese riesige Transportkiste aus purem Spaß an der Freud hinter mir herziehe? Ich krame in meinen Unterlagen, während jemand wiederholt „AVIH?“ fragt. Ich muss einen Schalter weiter. Zwei Frauen. Die Stehende flötet: „Wir haben auf einen ganz besonderen Gast gewartet, und das sind Sie. Herzlich willkommen bei airberlin!“.  Ich blicke auf die sitzende Kollegin und frage: „Die Dame wird eingearbeitet?“ „Ja.“ Alles klar, denn ich wunderte mich schon über die Charmeoffensive. Der Check-in verläuft reibungslos, erstaunlich schnell und ungewohnt charmant.
Weil ich etwas zu spät den Flughafen erreicht habe, muss ich auch gleich zum Sperrgepäckschalter. Die Mitarbeiterin blickt auf ihr Mobiltelefon und reagiert weder auf Klopfen, noch dass sie mal von selbst den Kopf hebt. Irgendwann, nachdem ein weiterer Mitarbeiter auf der Bildfläche erscheint, hebt sich das Rolltor und Oscars Transportkiste geht durchs Röntgengerät. Ich bitte um zehn Minuten Gassizeit, die mir problemlos eingeräumt werden. Nachdem Oscar das Notwendigste erledigt hat und sich widerwillig in seine Box heben lässt, hieß es auch für mich durch die

Sicherheitskontrolle
zu gehen. Ich bin neugierig und stelle mich in der Schlange an, die zum neuen Ganzkörperscanner führt. Während ich meine Sachen auf diverse Kisten verteile, fragt mich der Mann hinter mir, ob drei ausreichen würden. „Ich hoffe, denen fällt ja jeden Tag was Neues ein!“ und hetz mich nicht!
Dieser Scanner ist nichts für Klaustrophobiker und Reisende mit etwas mehr auf den Rippen. Zudem muss man die Hände auf Kopfhöhe heben und nach dem Verlassen der Kabine warten, bis der Computer sein OK gibt. Ob das nun wirklich etwas bringt? Ich gehe zum

Gate
und mir fällt auf, dass ich einer der Jüngsten bin. Weil die Sperrgepäckabgabe direkt am Vorfeld ist, verkneife ich mir die sonst übliche Frage, ob mein Hund schon verladen ist – ein Fehler, wie sich herausstellen wird. Während das Flugzeug zur

Startbahn
rollt, spielt sich hinter mir ein Tumult ab. Eine Rentnerin möchte, warum auch immer, nicht auf ihrem Platz sitzen und stattdessen am Notausgang Platz nehmen. Zwei Flugbegleiter schaffen es nicht, ihr begreiflich zu machen, dass das € 30,- extra kostet. Die Turbinen heulen schon zum Start auf, da diskutieren die Drei immer noch und die Kabinenchefin schaut sich das mit stoischer Ruhe an. Die Passagierin gibt dann doch klein bei und die beiden Flugbegleiter schaffen es in letzter Sekunde auf ihre Plätze. Im Laufe des

Fluges
stelle ich fest, dass € 9,- für einen Sitzplatz vor dem Notausgang eine gute Investition sind. In den zuschlagpflichtigen Reihen sehe ich kaum Mitreisende, die sitzen alle hinten auf den billigen Plätzen. So habe ich die komplette Sitzreihe für mich alleine. Überhaupt ist die Maschine bestenfalls halbvoll.

airberlin AB 7732, TXL – PMI, 11F

Ich komme nicht umhin zu bemerken, dass airberlin seit meinem letztjährigen Flug die kostenlosen Getränke und Snacks abgeschafft hat. Als dann das Wägelchen kommt, was sich unendlich in die Länge zieht, weil die Flugbegleiter wie aufgeschreckte Hühner umherrennen und versuchen Geldscheine zu wechseln, wird aus meiner Bestellung nichts. Keine Muffins an Bord. Tja, dann wird es halt nur Kaffee. Aber immerhin darf ich ihnen einen großen Schein wechseln…
Im Großen und Ganzen verläuft der Transport reibungsloser, und vor allem angenehmer, als erwartet. In

Palma
gelandet, muss ich erst einmal die Wanderschuhe rauskramen, denn der Flughafen ist doch größer, als ich dachte.

PMI: Aeropuerto de Son San Juan

Als ich das Gepäckband erreiche, steht Oscar schon da. Die Box lässt sich nicht ziehen, denn jemand hat die Rollen demontiert. Sie liegen ordnungsgemäß im Staufach und sind eiskalt. Der Pilot hat es wohl nicht für nötig gehalten, das Klima zu regulieren. Oscar scheint es aber gut weggesteckt zu haben, zumindest zittert er nicht und fühlt sich nicht unterkühlt an. Jetzt flugs das Shuttle zum

Autovermieter
gesucht. Außer mir fährt ein weiterer Tourist mit und nach fünf Minuten sind wir da. Wir kommen sofort dran und man versucht nicht, mir eine teure Zusatzversicherung zu verkaufen. Das hat Seltenheitswert! Diese Autovermietung macht es anders: Im Shuttlebus läuft eine dreisprachige Ansage, die den Kunden anregt, über Zusatzleistungen nachzudenken und im Büro stehen große ergänzende Hinweisschilder. So geht es also auch.

Hiper Rent A Car, Mallorca

Jetzt noch eine Stunde quer über die Insel zum

Hotel Solimar 
in Colonia de San Pedro, wo wir herzlich willkommen geheißen werden.
Wenn mich bislang etwas geärgert hat, so war das nicht einmal ansatzweise vergleichbar mit dem, was mir in den kommenden zwei Wochen noch bevorstehen soll.

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Klaus

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