Werbeblocker zerstören Existenzen

Kaum eine Website ohne Werbung

und Ihr habt Euch sicherlich auch schon das eine oder andere Mal gefragt, weshalb? Und wahrscheinlich habt Ihr genervt einen Werbeblocker installiert. Dass Webseiten dermaßen mit Werbung zugekleistert sind hat gleich mehrere Gründe:

  1. Zum einen erwarten die Besucher, dass alles gratis und jederzeit verfügbar ist. Über den damit verbundenen Aufwand macht sich leider niemand Gedanken. Wäre es in puncto Kosten mit den Aufwendungen für Domain und Webspace getan, würde ich gerne auf Werbung verzichten. Doch leider ist das nur ein verschwindend geringer Bruchteil der Rechnungen, die ins Haus flattern.
  2. Zum anderen generiert das reine Anzeigen von Verbraucherinformationen, also das Vermieten der Werbefläche, kaum Umsatz. Während ein Klick auf selbige wesentlich mehr Geld bringt. Folglich muss ich ein Vielfaches an Werbeflächen zur Schau stellen, um den Gegenwert eines Klicks zu erwirtschaften. Anders ausgedrückt: Würde jeder Besucher seine Anerkennung durch anklicken einer einzigen Werbung ausdrücken, könnte ich die Werbefläche auf nur einen Werbeblock je Seite reduzieren. Und Ihr auf den Werbeblocker verzichten.
  3. Daraus resultiert, dass Anzeigen, und deren Wahrnehmung durch den Leser, der neue Maßstab im Internet sind. Die einen messen ihren Wert an einer möglichst hohen Anzahl an „Likes“, wohingegen für uns Webseiten-Betreiber die Klicks auf die Reklame das Pendant sind. 

Bezahlte Werbung ist die neue Währung im Internet oder, wenn Ihr so wollen, das neue Gehalt. Um es mal ganz drastisch zu sagen:

Werbeblocker sind Geldvernichter,

weil sie mir (m)ein Einkommen vorenthalten.

Die Alternative wäre kostenpflichtiger Lesestoff. Entweder durch eine freiwillige Zuwendung unter jedem Beitrag oder durch eine Paywall. Sind wir mal ganz ehrlich: Wer hat schon Lust für jeden einzelnen Post einen Zahlungsvorgang durchzuexerzieren? Ich zumindest nicht. Ebenso wenig möchte ich ein Abo abschließen. Wer weiß, was mich erwartet und wie oft ich es nutzen werde?

Nichtsdestotrotz habe ich im Dezember 2019 testweise die Option der freiwilligen Zuwendung installiert. Allerdings fehlt mir das Marketing-Gen, um auf mich aufmerksam zu machen oder gar um für meine Leistung um Geld zu bitten.

Außerdem bin ich zu klein und unbedeutend, als dass ich durch das Sammeln und den Weiterverkauf von Nutzerdaten auch nur einen müden Cent einsammeln könnte. Ja, eine Social Media Plattform müsste man sein! Man bekommt mit überschaubarem Aufwand und vollkommen kostenlos Nutzerdaten zugesteckt, die man gewinnbringend weiterveräußern kann.

Wir können es drehen und wenden wie wir wollen: Es ist die berühmte Wahl zwischen Pest und Cholera. Wobei moderat plazierte Werbung meines Erachtens das kleinere Übel ist.

Es würde mich freuen, wenn ich Euch einen anderen Blick auf die ganze Sache ermöglichen und die Notwendigkeit von Werbung im Internet näherbringen konnte. Vielleicht schaltet Ihr Euren Werbeblocker zukünftig häufiger ab.

Kommentare sind geschlossen.