Die erste Etappe von der Elbbaude zum Fuß des Elbfalls im Elbgrund
geht im wahrsten Sinne des Wortes über Stock und Stein. Der aus Feldsteinen angelegte Weg führt zunächst oberhalb der Elbe entlang. Mein Blick streift über die weitläufigen Hänge des Riesengebirges. Anfangs ist das Gefälle noch moderat, bis der Weg es dem Gebirgsgewässer gleichtut: Es geht in die Schlucht hinab. Zum Glück stürzt der Pfad nicht in die Tiefe, sondern schlängelt sich in Serpentinen bergab.
Bei Einschränkung der Beweglichkeit, empfehle ich den Gebrauch von Wanderstöcken, denn der Pfad verlangt ein Mindestmaß an Trittsicherheit. Einerseits ist das Laufen auf den Steinen an sich schon ein Balanceakt, andererseits wird talwärts dem Wanderer noch einiges mehr abverlangt. Das ist einer dieser Momente, an denen ich meinen Hund um seinen geländegängigen Vier-Pfoten-Antrieb beneide. Dessen ungeachtet möchte ich bei Regen, Schnee und Eis nicht hier langlaufen. Die Gefahr auszurutschen ist allgegenwärtig. Dachte er und spürte bereits den ersten Regentropfen auf seinem Kopf. Irgendwas ist immer…
Der Zickzackweg führt immer tiefer in den Elbgrund und die Bäume kommen immer näher. Die Elbe ist schon lange meinem Blickfeld entschwunden. Trotzdem ist das Wasser mein steter Begleiter: Mal ist es ein Rinnsal, ein anderes Mal eine feuchte Felswand.
Eine willkommene Gelegenheit zum Durchschnaufen bietet sich, als ein kurzer Trampelpfad zu einem Wasserfall führt. Der weitere Verlauf der Elbe verliert sich im Unterholz, um wenig später unverhofft wieder aufzutauchen.
Ist das jetzt der Fuß des Elbefalls? Ich habe das Gefühl für die zurückgelegte Strecke verloren. Habe ich die 35 – 50 Höhenmeter (je nach Autor) tatsächlich bereits zurückgelegt? Mein Körper fühlt sich zumindest so an.