liegt in der zweiten Reihe
von Cangas de Onís und ist ein Tipp von Miguel. Wenn man die Kirche im Zentrum von Cangas de Onís erreicht, sollte man sich um einen Parkplatz kümmern.
Die Kirche samt Grünanlage im Rücken steht rechts ein Gebäude mit Gewölbegängen. Da laufen wir durch und finden das Lokal linker Hand an einer Kreuzung zusammen mit anderen gastronomischen Einrichtungen. Plan B wäre von der Kirche ein Stück geradeaus zu gehen und an der nächsten Straße recht einzubiegen.
Mein erster Eindruck
lässt mich zögern. Drinnen sitzt nur ein altes Paar und der Wirt kümmert sich um seine Theke. Ich gehe einmal ums Eck und schau mir die Speisekarte an. Gegen Hausmannskost ist grundsätzlich nichts einzuwenden, doch diese Karte spricht mich nicht so wirklich an, zumal mir die Begrifflichkeiten der lokalen Spezialitäten nicht geläufig sind. Das Lokal auf der anderen Straßenseite übt noch weniger Reiz auf mich aus. Was soll’s, es ist spät und ich habe keine Lust weiter zu suchen, so fasse ich mir ein Herz, öffne die Tür und frage, ob Oscar mit rein darf. Er darf und wird auch gleich freudig von den beiden Rentnern begrüßt.
Die Inneneinrichtung
besteht aus Holzbänken und -tischen und überhaupt ist alles sehr rustikal und schlicht gehalten. Nichts wirkt schmuddelig oder in die Jahre gekommen.
Lediglich der obligatorische TV kommt mir größer als in anderen Gaststätten vor.
Der Wirt
bringt die Karte und ich mache wieder ein ratloses Gesicht.
Ich lasse mir erklären, was ein „cachopin“ ist und lerne, dass das von mir gewählte „cachopin La Caldera“ aus Rinderschnitzel gefüllt mit „jamón serrano“ und „ahumau de Pria“, der hiesigen geräucherten Käsespezialität, besteht. „Also eine Art Cordon bleu“, frage ich. „Ja.“ „Gut, nehme ich und dazu ein Bier.“ Er gibt meine Bestellung durch ein Schiebefenster in die Küche weiter und die Köchin lässt fragen, ob es denn Kartoffeln, Pommes oder gemischter Salat dazu sein soll. Schnitzel mit Pommes…im Urlaub…nicht wirklich…ich entscheide mich für den Salat.
Nachdem er die Bierflasche abgestellt und gefragt hat, ob Oscar beißt oder sich streicheln lässt, frage ich ihn, wieso in der Region so viel Flaschenbier (0,33 l) ausgeschenkt wird und ob eine Zapfanlage nicht wirtschaftlicher wäre? Es fehlt schlicht und ergreifend am Umsatz, der selbst ein kleines Bierfass rechtfertigen würde. Bei einem Fass müsste er zu viel wegkippen, so dass der Literpreis unterm Strich doch höher läge. Macht Sinn, denn eine „Sidrería“ hat sich schließlich auf den Ausschank von Apfelwein spezialisiert, ein Produkt, dass es hier an jeder Ecke gibt.
Das Essen kommt
und ich mache erstmal ein langes Gesicht. Was sich mir auf dem Teller präsentiert ist eher unspektakulär.
Ich schneide an und meine Stimmung hellt sich auf. Der Vergleich mit einem Cordon bleu ist inhaltlich zwar richtig und doch hat es nichts mit dem uns bekannten Cordon bleu gemein. Der Geschmack lässt, bedingt durch die Qualität der Produkte, jedes Cordon bleu alt aussehen. Dieser Schinken und Käse sind feiner und selbst der Salat hat nichts von dem Grünzeug, das wir bei uns bekommen.
Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste: Das Lokal hat bei TripAdvisor sehr gute Bewertungen und ich kann dem nur zustimmen.
Während ich mein Bier leere,
werde ich gefragt, woher ich komme und prompt schallen mir die üblichen deutschen Floskeln entgegen. Ich lobe ihn ob seiner Sprachgewandtheit und lenke das Thema in eine andere Richtung, um noch ein paar Tipps für meine morgige Wanderung zu bekommen. Die bekomme ich zusammen mit der Rechnung. Für € 9,- habe ich einen Hauptgang bekommen, das Bier schlägt mit € 1,60 zu Buche und der Brotkorb mit € 0,60. Für € 11,20 habe ich sehr gut und günstig gegessen inklusive Wandertipps.