liegt nicht, wie man meinen sollte, in Cangas de Onis,
nein, nicht einmal in der Nähe. Es liegt gut 50 km, also in etwa eine Autostunde, davon entfernt in Siero, direkt an der N-634. Wie mir die Hoteliers aus dem „Riosol“ erklärten, stammen die ursprünglichen Betreiber des Hostals aus der Gegend von Cangas de Onis.
Trotzdem liegt es zentral,
für Ausflüge nach Avilés, Gijón und Oviedo. Die Orte liegen 25 – 30 km vom Hostal entfernt, was ungefähr 20 – 30 Autominuten entspricht. Von der Landstraße kann man direkt auf die Autobahn oder, wer Zeit mitbringt, der Landstraße folgen.
Das Gästehaus,
so die deutsche Übersetzung, trägt über der Tür ein Schild „Pension **“. Es ist in einem stumpfen Winkel gebaut, dessen linker Flügel die Gästezimmer und die Privatwohnung der Betreiber beherbergt und rechter Hand befinden sich Gästezimmer, Bar und Restaurant.
Das Treppenhaus macht einen sauberen und hellen Eindruck, der jedoch durch die dunklen Gänge zu den Zimmern aufgehoben wird. Bereits die Zimmertüren lassen erahnen, dass die besten Jahre vorbei sind.
Zimmer 207
soll meine Bleibe für die nächsten drei Nächte sein.
Viel habe ich nicht erwartet, angesichts eines Übernachtungspreises von € 20,- je Nacht inklusive Hund. Und ich sollte nicht enttäuscht werden.
Das Zimmer ist abgerockt, es hat seine beste Zeit gehabt.
Das reißt auch das verschwenderisch große Wannenbad mit Tageslichtfenster nicht raus.
Ohne Frage, alles ist sauber,
aber gemütlich ist anders.
Am meisten sorgt mich die Einfachverglasung des Fensters, das zu allem Überfluss auch noch aufs Vordach der Bar zeigt. Ich bin es zwar gewohnt an einer vielbefahrenen Landstraße zu wohnen, aber nicht über einer Bar.
WLAN geht nicht, geht, geht nicht, geht aber ohne Internet, geht nicht…fängt ja gut an. Ich muss sowieso nochmal zum Auto, also frage ich in der Bar nach. Ein technischer Defekt, der Dienstanbieter ist informiert.
Dann schauen wir mal, was das Fernsehprogramm hergibt. „Dateicontainer leer“ steht da auf dem Bildschirm. Auf allen Kanälen ganz viel Nichts.
Oscar muss sich die Beine vertreten, also nutze ich die Gelegenheit und frage an der Bar nach dem Geheimnis des TVs. Bestürzung auf dem Gesicht der Bedienung. Mir wird ein neues Zimmer angeboten.
Zimmer 218
ist deutlich angenehmer. Alles wirkt etwas heller und, wie mir scheint, auch großzügiger.
Der Blick geht auf Felder und Weiden durch ein doppelverglastes Fenster und ohne Vordach. Dass der Blick auf die Felder an den Nutzfahrzeugen der Landwirte hängen bleibt, stört mich nicht wirklich.
Ja, die Glotze funktioniert einwandfrei und das WLAN kommt ganz schwach, aber mit Internet-Zugriff, an. Später sollte sich noch herausstellen, dass WLAN nur in und vor der Bar wirklich zuverlässig funktioniert.
Das Bad ist zwar nur ein Duschbad ohne Fenster, aber mal ehrlich, wie lange hält man sich im Bad auf?
Jetzt wird es Zeit die restlichen Räume zu erkunden,
als da wären die Bar und der Speisesaal.
Das Haus liegt an der Landstraße und hat einen riesigen Parkplatz. Und auf diesem Parkplatz stehen…richtig, LKW! Wo Fernfahrer absteigen, kannst Du gut und preiswert essen. So auch hier, doch dazu in einem separaten Beitrag mehr.
Die Räumlichkeiten unterscheiden sich nicht von anderen Orten. Schlicht und funktionell.
Die weiblichen Bedienungen
stammen aus Kolumbien. Aus unterschiedlichen Bundesländern; die größere der beiden mehr aus Richtung Karibik, die zierlichere aus dem Landesinnern. Weiterhin gibt es noch die Köchin und die Betreiberin. Also vier Frauen schmeißen den Laden. Alle sehr servil und freundlich.
Und dann gibt es da noch Munia,
die kleine Yorkshire-Terrierin der Wirtin, die ich während des Abendessens kennen lerne, und die sofort Gefallen an Oscar findet. Ihr Name leitet sich von einer arabischen Prinzessin ab.
Die Betreiberin und ich kommen ins Gespräch über Dies und Das. Zu guter Letzte bekommt Oscar Leckerlis geschenkt und die Rechnung meines Abendessens wird nach unten abgerundet.
Für Oscar
habe ich einen kleinen, ruhigen Weg auf der anderen Straßenseite gefunden, der vorbei an Kühen, ungenutzten Weiden, einer Kirche und ein paar Häusern führt. Langt gerade fürs Nötigste.
Die Nacht
so wie die folgenden zwei Nächte waren erholsam und ruhig. Erstaunlich für ein Haus mit gut 40 Zimmern.
Ich hatte Befürchtungen, dass, wie in den Bewertungen zu lesen, die Matratze durchgelegen oder der Lattenrost gebrochen seien, doch nichts davon traf zu.
Ich hatte es mir weitaus schlimmer vorgestellt,
doch dass die Fugen nicht mehr strahlendweiß sind und es kaum Steckdosen in den Zimmern gibt, damit kann ich leben. Die Bettwäsche ist sauber, die Handtücher ebenfalls und die Nasszelle funktioniert ohne Einschränkungen – mehr erwarte ich nicht. Sicherlich kein Ort für Leute, die etwas etepetete sind, aber mir reicht es. Auf Booking.com für 20,- die Nacht inklusive Oscar entdeckt und angenehm überrascht worden!