Der Plattensee in den Sarntaler Alpen
ist hochgradig unspektakulär. Ein langgezogenes kristallklares Gewässer, das meines Erachtens hauptsächlich vom Schmelzwasser gespeist wird. So landschaftlich reizvoll die bisherige Wandertour war, so enttäuscht stehe ich jetzt vor dem Platten See. Dafür allein lohnt sich der rund einstündige Fußmarsch nun wirklich nicht. Selbst wenn dieser körperlich wenig anstrengt und notfalls von Menschen mit Einschränkungen des Gehapparates mit Trekkingstöcken bewältigt werden kann.
Und nun? Zurückgehen steht ganz außer Frage, weil es dieselbe Strecke wie hin ist. Ich hadere mal wieder mit mir, vielmehr mit meiner Krankheit: Wenn mich schlagartig die Erschöpfung übermannt, gibt es hier oben nichts, wo ich zur Not übernachten könnte. Noch nicht einmal eine Wetterhütte. Immer dieses Dilemma, egal bei welcher Unternehmung. Ach, weißte was? Wenn ich schon mal hier oben bin, kann ich das Stündchen zum Plankenhorn auch noch dranhängen. No risk, no fun.