Ein anthropomorphes Grab
mit den Maßen 1,84 m x 0,56 m ist in den Stein gehauen. Die Abdeckung findet sich wahrscheinlich als Baumaterial in der Kirchenmauer wieder. Zumindest lässt ein auffällig geformter Stein hinterm Altar diese Vermutung zu.
Die Legende sagt,
dass dieses Grab immer voll mit wundervollbringendem Wasser ist, das den heilt, der seine kranken Stellen damit wäscht.
Dass das Grab immer gut mit Wasser gefüllt ist, grenzt weniger an ein Wunder, sondern liegt vielmehr daran, dass die Serra do Suído, ebenso wie ihr Ausläufer die Serra do Faro de Avión, zu den regenreichsten Gebieten des spanischen Festlandes gehören.
Bezüglich des Alters des Grabes in Menschengestalt streiten sich die Gelehrten: Die Meinungen reichen von vorchristlich bis mittelalterlich, also 9. oder 10. Jh..
Über die Bewohner dieser Einöde gibt es viele Vermutungen, aber wenig handfestes Wissen, bis auf eines vielleicht: Hier müssen mehrere Mönche oder Einsiedler gelebt haben, denn sich selbst begraben bringt einige Hindernisse mit sich.
Eine Überlegung geht davon aus, dass in den höheren Lagen des Río Tea-Tales verfolgte Juden aus der Region Ribadavia Zuflucht fanden. Vielleicht haben sich ein paar Ausreißer hierher abgesetzt. Als Beweis werden durch die Isolation verursachten genetischen Eigenschaften einer homogenen Bevölkerungsgruppe, den angeführt.
Die aktuellste Hypothese basiert auf einem von Maximino Fernández Sendín entdeckten Manuskript aus dem Jahre 1752. Dieses führt aus, dass Santa Quiteria, die erste Äbtissin des Klosters von Melón, im Grab des Monte Faro begraben worden sein könnte.
Im unmittelbarer Nähe zum Sarkophag, jenseits der Mauer, bahnt sich
ein Bach aus kristallklarem Wasser
seinen Weg durch Gelände. Seine Quelle liegt weiter oberhalb auf diesem Berg und angeblich soll dieses Gewässer zur Entstehung des Río Tea beitragen. Tatsächlich gibt es in den Bergen eine Fonte Tea, jedoch fließen mehrere Läufe zum Río Tea zusammen, so dass die Chance auf einen davon zu treffen recht hoch ist.
Oscar und ich treten gemütlich den Rückweg an, denn ich will mich so gar nicht von diesem abgeschiedenen Ort trennen. Solange ich über die Täler zu den anderen Gipfeln blicke, stören mich die Windräder nur minimal. Ich darf mich nur nicht umdrehen.