Mein heutiger Spaziergang durch das östliche Kampen
hat eine Länge von ungefähr fünf Kilometer. In den bevorstehenden zwei Stunden werde ich ein Kampen kennen lernen, dass weit mehr als nur Party- und Promi-Hochburg ist. Umso mehr als, das die Zeiten der legendären Jetset-Partys der 1960ern vorbei sind. Inzwischen wartet die Perle Sylts mit hübschen Reetdachhäusern, zahlreichen Galerien und noch mehr Natur auf.
Während Sylts schönste Gemeinde im Westteil mit der wilden Nordsee, dem Roten Kliff, den Dünen, der Westheide, den exklusiven Geschäften und der Gastronomie so manches Pfund in die Waagschale werfen kann, geht es östlich der Hauptstraße ruhiger zu.
Zugunsten der Landschaft wurde im westlichen Kampen auf Hotelburgen verzichtet. Dass man sich stattdessen mit wenigen Unterkünften begnügt, hat den unbezahlbaren Vorteil der unverbauten Sicht. Im Ostteil hingegen sind weite Teile der Heide einer grünen Siedlung mit ein- bzw. zweigeschossigen Reetdachhäusern zum Opfer gefallen. Die schmucken Gärten mit ihren Baum- und Buschbeständen sind zugegebenermaßen nett anzusehen. Allerdings sind sie kein Ersatz für die einstige Natur. Immerhin ist praktisch der komplette Uferbereich am Wattenmeer unter Schutz gestellt. Nun prägen Gras, Heide, Schilf sowie die Flora und Fauna der Salzwiesen das Bild.