Fusch: Kneippanlage Bad Fusch

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Der Werdegang von Bad Fusch

Das „Bad in der Fusch“ war schon im 15. Jh. unter der Pinzgauer Bevölkerung bekannt. Die ersten Heilungssuchenden waren wahrscheinlich Bauern aus dem stark versumpften Oberpinzgau, die damals häufig unter dem „Wechselfieber“ zu leiden hatten. Das in alter Zeit als Bauernbad bekannte Bad Fusch erlangte am Ende des 18. Jh. immer mehr Bedeutung. Als Blütezeit kann die 2. Hälfte des 19. Jh. bezeichnet werden.

Ein großer Förderer und Gönner war der Salzburger Fürsterzbischof Friedrich Schwarzenberg, nach dem die stärkste Quelle „Fürstenquelle“ benannt ist. Er besuchte von 1829 bis 1843 regelmäßig den Kurort und besaß hier ein Haus. Er war auch ein begeisterter Alpinist.


Schicksalhaft waren die Lawinenkatastrophen, die den Kurort immer wieder heimsuchten. Im 17. Jh. zerstörte eine Lawine vom Mitterkar die Kirche und mehrere andere Gebäube. Deshalb wurde das Gotteshaus 1705 an einem sichereren Platz neu erbaut. Es ist dem Hl. Wolfgang geweiht. Das erklärt sich daraus, weil Wolfgangkulturstätten häufig in der Nähe heilkräftiger Quellen zu finden sind. Auch Wallfahrten wurden hierher durchgeführt.
1844 beschädigte neuerdings eine Lawine die Kirche und vernichtete das Schwarzenbergsche Wohnhaus. Die Schäden wurden wieder behoben. Die zerstörte Einrichtung der Kirche von wohltätigen Kurgästen ersetzt. Später erhielten die Gebäude durch ausgedehnte Waldverpflanzungen einen natürlichen Schutz.

Trotz der schweren Schicksalsschläge erlangte der Kurort immer mehr Ansehen im In- und Ausland. 1.500 Badegäste kamen am Ende des 19. Jh. in den Sommermonaten hierher.
Die Maler der Romantik entdeckten Bad Fusch bald als reizendes Motiv. Deshalb gibt es auch eine Reihe von Kupferstichen und Gemälden des „Fuscherbads“ aus dem 19. Jh.. Zu nennen sind u. a. Georg Pezold, Friedrich Loos, Heibrich Reinhold, Jakob Alt. Auch der bekannte Dichter Hugo von Hofmannsthal besuchte in jungen Jahren mehrmals Bad Fusch.

Neuen Aufschwung erlebte der Ort durch den Bau der Badstraße im Jahr 1893. Eine weitere Modernisierung erfolgte durch die Verbesserung der Quartiere in den beiden Hotels, die Anlage eines Schwimmteiches, einer Kegelbahn und eines Tennisplatzes. Von Bruck bis Bad Fusch wurde ein Stellwagendienst eingerichtet und im Ort ein Saisonpostamt eröffnet.

Quelle: Infobroschüre „Bad Fusch
Die Geschichte. Die Kneippanlage.“
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