Ribadeo: Playa de las Catedrales

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Die fehlende Aufsicht an der Playa de las Catedrales,

weil der Infostand nur in der Hauptsaison besetzt ist, ist ein Freifahrtschein, um allen Reglementierungen und dem gesunden Menschenverstand zu trotzen: Kinderwägen werden die steile Treppe hinunter gewuchtet; Menschen, die sich kaum auf ihren Krücken halten können, quälen sich über die Stufen und Hundehalter tummeln sich mit ihren Tieren auf dem Strand.

Playa de las Catedrales, Ribadeo (Lugo)

Playa de las Catedrales, Ribadeo (Lugo)

Und der menschliche Wahnsinn zeigt noch weitere Facetten: Weil hüfttiefe Wasserlöcher den Weg unterbrechen, müssen wir über Felsen klettern. Was für junge Leute schon eine Herausforderung darstellt, scheint alte Menschen nicht daran zu hindern, einen Knochenbruch zu riskieren. Auf dem Felsplateau hält einer, am Fuß des Felsens fängt einer und Omi hängt dazwischen wie ein Mehlsack. Ich weiß nicht, ob ich das (wage)mutig oder einfach nur leichtsinnig finden soll. Ich weiß nur, dass ich nicht hinsehen mag und doch zieht es mich in seinen Bann.

Weiter geht es über mit Algen überwucherte, glitschige Felsen. Wo selbst mein Hund unschlüssig stehen bleibt und in mein irritiertes, weil ratloses, Gesicht blickt, springen die Leute wild mit den Armen rudernd munter umeinander. Wer, bitteschön, geht im Anzug mit Halbschuhen oder im Kleid mit Ballerinen an den Strand? Natürlich rutschen sie aus, natürlich legen sie sich lang und natürlich werden sie nass! Trotz allergrößter Vorsicht teile ich das Schicksal der Anderen. Doch ich habe wenigstens Kleidung zum Wechseln im Auto. Auch wenn ich mir in diesem Moment wünsche, eine Badehose und Wasserschuhe anzuhaben anstatt Bermudas und Sneakers.

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