Sylt: Biikebrennen der Norddörfer 2023

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Nach 25 Minuten erreichen wir das Biike-Feld

auf dem Gelände des Golf-Clubs Sylt. Hier treffen die einzelnen Fackelmärsche der Norddörfer, von Kampen, Wenningstedt und Braderup kommend, aufeinander.

Auf dem „Lünghoog“, einem Grabhügel, steht die Biike. Für den Haufen verwendet man zum Beispiel alte Weihnachtsbäume. Diese hatten ausreichend Zeit durchzutrocknen und werden ganz sicher lichterloh brennen.

Aus der Mitte ragt ein Holzmast empor, an dessen Spitze eine Strohpuppe hängt:

Pidders

oder auch Petermännchen heißt die Strohpuppe. Sie steht stellvertretend für den Winter, der durch das Verbrennen verabschiedet wird.

Außerdem symbolisiert die Figur auch den Papst, denn zeitweise hatte die Kirche das heidnische Fest verboten. Als Zeichen des Widerstands, und dass die Bevölkerung den eigenen Traditionen treu bleibt, wurde das Petermännchen ersatzweise für das kirchliche Oberhaupt verbrannt.

Die Teertonne

wird jedoch öfters als die Strohfigur verwendet. In diesem Fall wird eine Holztonne mit Stroh, weiterem brennbaren Material sowie Teer gefüllt. Auch hier bedeutet das Herabfallen, dass der Winter vertrieben ist.

Traditionell bewachten die Burschen des Ortes die Biike, damit niemand der „konkurrierenden“ Dörfer vorzeitig den Haufen entfacht. Heute übernimmt das die (freiwillige) Feuerwehr.

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